EIN WEG NACH DRAUSSEN
Gefangen zu sein hat viele Facetten. Gefängnisinsaßen stoßen per-manent an äußerliche Grenzen, Regeln, Verbote, Hindernisse. Sie sind weitgehend fremdbestimmt. Lediglich in ihrer Kreativität und ihren Träumen sind sie nicht eingesperrt.
Das Projekt findet im Gefängnis Hirtenberg statt. Gefangene arbeiten künstlerisch und gestalten gemeinsam eine Ausstellung mit den dabei entstehenden Werken. Sie lernen, mit den Techniken Aquarell oder Collage ihre Träume visuell umzusetzen. In 10 Arbeitseinheiten werden die Bilder erarbeitet. Das benötigte Material wird vom Projektteam gestellt.
Um die Anonymität zu wahren, gibt sich jeder gefangene Künstler einen Künstlernamen. Die Originale werden digitalisiert und auf einer wetterfesten Plakatbahn an der Außenseite des Gefängniszauns montiert; die Originale bleiben bei den Künstlern in der Zelle. Diese Art der Aufbereitung erlaubt es, einen wenn auch indirekten Kontakt zwischen Insassen und den Menschen außerhalb herzustellen. Straftäter können mithilfe ihres kreativen Potenzials die Grenzen des Gefängnisses überschreiten – wenn auch nur virtuell. Ein Spannungsfeld zwischen Begrenzung und Freiheit entsteht.
Das Projekt ist auf eine Dauer von drei Monaten angelegt, um mit den Gefangenen möglichst viele individuelle Ansätze erarbeiten zu können. Begleitend wird ein Katalog mit den Bildern und Gedanken der Gefangenen aufgelegt.
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