So schmeckt die Kunst

Die Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen – auch die zu ungewöhnlichen Formen des Theaters. Das Projekt erfreut daher folgerichtig neben den Ohren und Augen auch den Gaumen: SchauspielerInnen servieren Speisen und tischen gleichzeitig die unwahrscheinlichsten Geschichten dazu auf, zuvor eigens zubereitet in den Kochtöpfen der Literaturgruppe Wortwerft. Die besondere Würze dazu liefert das Bläser­ensemble der Funk-Blech-Band Woodn Earf.

Drei SchauspielerInnen agieren als KellnerInnen und Zeremonienmeister; mit ihren GehilfInnen kümmern sie sich um das Wohl der Gäste. Sie tischen die bestellten Gerichte und Geschichten auf. Die Texte beziehen sich auf die jeweils bestellten Speisen. Sie erweitern den lukullischen Genuss um eine umfassende künstlerische Darbietung. Das Publikum weiß allerdings vorher nicht, welche Texte es mit seinem dreigängigen Menü mitbestellt hat – ein Überraschungsessen der besonderen Art.

Da die einzelnen Gänge jeweils zugleich serviert werden, sodass die Zeremonienmeister mit ihren mitservierten szenischen Vorträgen das ganze Restaurant bespielen, kann nicht nur den „eigenen“ Geschichten gelauscht werden; auch ein Mitnaschen bei anderen ist möglich.
Abgeschmeckt werden diese Gerichte mit Geschichte mit Musik von „Woodn Earf“, die zwischen den Gängen die kulinarischen Inhalte der Geschichten instrumental unterstreichen und abrunden.

So werden viele Sinne angesprochen; musikalisch „flambiertes“ Hören als Vor- und Nachspeise zum Genuss erlesener Menüs und überraschender Geschichten.