Achtung! Eigenwilliger Hund!

Ein Rollentausch zwischen Hund und Herrl. Hundebesitzer folgen ihren Tieren und lassen sich an der Leine durchs Mostviertel führen. Aufgezeichnet werden die dabei entstehenden Bewegungsmuster durch ein GPS-gestütztes Routing-System.

Jedes Team trägt einen Sender bei sich, die Routen werden ausgewertet und in Form von Wanderkarten visu-alisiert. Die Hundebesitzer sind dabei explizit aufgefordert, ihr Tier nicht zu lenken oder zu beeinflussen. Die Wanderkarten werden abschließend präsentiert.

Ein Hund, sein Mensch, ein Sender; klare Verhältnisse also. Der Hund wird von seinen Instinkten und seiner Nase geführt, und hintendrein sein folgsamer Mensch an der Leine, darauf vertrauend, dass sein Hund schon wissen wird, wo er hin will. Egal ob das beim nächsten Heurigen endet, beim Fleischhauer, irgendwo in der freien Natur oder bei der interessantesten Duftspur eines ganzen Hundelebens.

Was bedeutet es, wenn Hierarchien gekippt werden? Wird der Hundebesitzer mit diesem Machtverzicht fertig? Ist er in der Lage, den Entscheidungen seines Hundes zu vertrauen? Wie reagieren die Hunde auf ihre neue Freiheit? Können sie sie annehmen?

Die Menschen stecken meist in ihren Rollenbildern fest. Diese Aktion soll dazu beitragen, Positionen und Gewohnheiten zu hinterfragen. Tiere verarbeiten Sinneseindrücke anders als Menschen und haben andere Prioritäten. Das führt zu anderen Bewertungen und Entscheidungen.
Wer sich auf das Tun des Hundes einlässt, entdeckt seine gewohnte Umwelt neu.