Die Gesellschaft als SchöpferIm frühen 21. Jahrhundert, präziser im Jahr 2008, wurde im Rahmen eines Kunstfestivals ein zugleich mythisches und fantastisches Projekt umgesetzt. Das Gesellschaftskind Gregor Jura ließ sich als „newGolem“ völlig neu erschaffen. Jura vertraute dabei sein Leben für Monate der Internet-Community an und hörte als Person zu existieren auf. newGolem fand rasch Befürworter, aber auch erbitterte Gegner. Die Wissenschaft war beunruhigt. Soziologen, Psychologen und Gesellschaftsforscher entfachten eine hitzige wissenschaftliche Debatte. Nicht zuletzt versuchte auch die katholische Kirche die öffentliche Diskussion darüber zu dominieren, was eine anonymisierte Gesellschaft mit einem Menschen alles machen darf. Die internationale mediale Aufmerksamkeit war enorm und bald sprach die ganze Welt über newGolem. Der Grund der Aufregung: Juras Idee war es, sich zu einer öffentlich benutzbaren Person zu machen und sämtliche ihm über eine Homepage erteilten Aufträge zu erfüllen. Auch wenn dabei der gesetzliche Rahmen eingehalten wurde, brachten die Aufträge Jura oft an die Grenzen seiner physischen und psychischen Belastbarkeit. Jura erfuhr dabei – ähnlich wie der vom legendären Prager Rabbi Löw geschaffene Golem – ein hohes Maß an seelischer und geistiger Einsamkeit. „Oft sah man Gregor in der Ecke sitzen und kein Leben war an ihm zu erkennen“, berichtet einer seiner engsten Freunde. Jetzt – gehen Sie ins Netz, drehen Sie die Zeit zurück und helfen Sie dem newGolem sein Leben zu meistern: www.newgolem.com .
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