NEUES VOM (ANGEBLICHEN) ERFINDER DER AUTOBAHN …

„Hitler beseitigte die Arbeitslosigkeit. Hitler bedeutete Krieg.“ Diese beiden Einschätzungen sind oft zu hören. Häufiger werden dabei der Wirtschaftsaufschwung und die neuen Hoffnungen genannt, meist versehen mit dem Zusatz: „Man hat doch nicht wissen können, wo das hinführt.“

Der Mythos vom Autobahnerfinder und der beseitigten Arbeitslosigkeit hält sich bis heute. Tatsächlich hat Hitler weder die Autobahn erfunden noch waren die anvisierten hunderttausende von Arbeitern jemals beim Bau beschäftigt. Erheblichen Anteil am Wirtschaftsaufschwung des NS-Staates hatte vielmehr die Rüstungsindustrie.

Ab Kriegsbeginn wurden in allen Bereichen Zwangsarbeiter eingesetzt.Wenige Beispiele zeigen so deutlich die Verbindung der oben genannten Einschätzungen wie die Geschichte der Gemeinde Sittendorf: Die Autobahn ist geblieben, die Baracken der Arbeiter an der Straße nach Heiligenkreuz sind heute Ruinen im Gestrüpp.

Vergessen sind jene Zwangsarbeiter, die hier gefangen gehalten wurden und arbeiten mussten, nachdem die Männer für den Krieg eingezogen worden waren.

Im Mittelpunkt des Projektes steht mehr als nur ein Symbol der modernen Zeit. Die Autobahn ist ein Symbol für Grenzenlosigkeit. Die Zwangsarbeiter jedoch, die sie bauten, taten das als Sklaven eines extrem repressiven Systems. Mittels einer Grabung vor Ort wird das ehemalige Lager wieder sichtbar, durch die Anlegung eines Weges wird die Vergangenheit begehbar gemacht und erschlossen.