THEATER ALS ZEITMASCHINE
Was macht Romeo, wenn er auf Gretchen trifft, was Julia, wenn sie Titus Feuerfuchs begegnet? In der Beschäftigung mit Theaterliteratur finden die Schüler und Schülerinnen einen eigenen Faden durch das Dickicht der literarischen Epochen, repräsentiert durch Szenen, deren Motive von den Jugendlichen selbst geschickt verknüpft und zu einem eigenständigen Stück verwoben werden.
Berühmte Autoren wie Shakespeare, Molière, Goethe, Schiller, Nestroy, Raimund, Schnitzler oder Horváth erfahren eine neue Deutung und moderne Weiterführung. Dabei geht der Wert dieser Klassiker keineswegs verloren; er wird neu entdeckt und für junge Menschen in ansprechender Weise fortgeschrieben. Denn die großen Dramen wie Liebe und Ablehnung, Freiheit und Zwang, Macht und Ohnmacht spielen auch im heutigen Leben eine wichtige Rolle.
Das Projekt verlangt eine Reihe anspruchsvoller Tätigkeiten und Kenntnisse. Verständnis für Theaterliteratur, Szenenauswahl, passende Überarbeitungen und Veränderungen sowie der intensive soziale Prozess der Rollenfindung stellen ebenso hohe Anforderungen wie die Arbeit der Schauspieler an Sprache und Gesang, Bewegung und Tanz, Mimik und Gestik. Auch die technischen Herausforderungen sind groß: Bühnenbilder, Kostüme, Requisiten und Musik müssen konzipiert und koordiniert werden. Ein Prozess, der in hohem Maß Abenteuer in sich birgt.
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