OB FERENC ODER FRANZ – ES IST DIE KUNST, DIE ZÄHLT

Es ist nicht mehr Klavierspiel dieser oder jener Art, sondern Aussprache eines kühnen Charakters überhaupt, dem, zu herrschen, zu siegen, das Geschick einmal statt gefährlichen Werkzeugs das friedliche der Kunst zugeteilt (Robert Schumann über Franz Liszt).

Nur wenige Kilometer von Sopron entfernt, im damals zum Königreich Ungarn gehörigen und heute im Burgenland liegenden Raiding, wurde im Jahre 1811 Ferenc (Franz) Liszt geboren. Liszt repräsentiert Grenzüberschreitungen wie kaum ein anderer Komponist. Er fühlte sich zeitlebens als Ungar, obwohl er nie die ungarische Sprache beherrschte, denn in Raiding wurde nur deutsch gesprochen. Musikalisch verlieh er dem Spiel auf dem Piano zahlreiche neue Impulse und revolutionierte die Spieltechnik. Er war einer der wichtigsten Komponisten der Hochromantik und zu seiner Zeit wohl der virtuoseste Pianist weltweit. Von Sopron aus begann Liszts große Karriere, die durch ganz Europa führte. Bereits 1820 gab er als neunjähriges Wunderkind in Sopron sein erstes Konzert.

Sopron pflegt das Andenken Franz Liszts mit einem zweiwöchigen grenzüberschreitenden Musikfestival, das von einer Internationalen Klavierakademie begleitet wird. Im Rahmen des Festivals wird hauptsächlich Musik von Liszt zur Aufführung gebracht, unter anderem auch in Form eines Klavierpicknicks in seinem Geburtshaus in Raiding.