ALS INDUSTRIE NOCH HANDWERKSKUNST WAR
Als ob sie nur für die Mittagspause abgeschaltet wären, stehen die Maschinen der seit der Gründung im Jahre 1911 nahezu unverändert gebliebenen Walzengravieranstalt in Guntramsdorf still. Bis 1986 herrschte hier reger Betrieb; seither sind die rund 250 m2 Fläche als industrie- und technikgeschichtlich bedeutendes Ensemble museal gewidmet.
Das Projekt besteht aus einer Installation und einer Performance. In Videointerviews mit ehemaligen Arbeitern werden die Lebensumstände und Arbeitsbedingungen thematisiert. Videomonitore werden rund um die Arbeitsplätze installiert; die Menschen erzählen „von ihrer Tätigkeit aufblickend“. Licht- und Klangprojektionen heben Aspekte des Maschinenraumes hervor, kommentieren und transformieren dessen Geschichte.
alien productions beschäftigen sich mit der Geschichte dieser Industrie, ihren Herstellungsmethoden und den Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Betriebspause wird unterbrochen, die Produktion zu neuem - transformiertem - Leben erweckt.
An den Eröffnungstagen finden Performances statt. Die Maschinen werden in Betrieb genommen und von der voll funktionstüchtigen und in Mitteleuropa einzigartigen Transmissionsanlage angetrieben. Die dabei entstehenden Arbeitsgeräusche und Bewegungsabläufe werden elektronisch bearbeitet und dienen als Basis für eine Performance. Durch die Vernetzung von Projektionsgeräten, Klang- und Lichterzeugern wird der Raum zur abstrakten virtuell-kinetischen „Raumbühne“.
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