OFFENER KUNSTRAUM
Der Ausstellungsraum des Kunstvereins Baden, als Medium für die Präsentation von Bildender Kunst bestens eingeführt, wird zum Objekt einer künstlerischen Intervention. Dabei wird aber nichts hinzugefügt; vielmehr wird durch eine konsequente künstlerische Aktion die Spezifik des Raums, seine Verortung in der Stadt und seine gesellschaftliche Funktion neu definiert: Sämtliche Türen und Fenster werden temporär entfernt.
Von den baulichen Begrenzungen befreit, öffnet sich der Ausstellungsraum über seine bislang festgelegten Grenzen hinaus. Innen und Außen verschmelzen zu einem Raumkontinuum: Die Grenzen des Galerieraums bilden keine Barriere mehr, sondern erlauben es, auf neuen Wegen durch die städtische Struktur zu streifen. Zugleich wirft diese radikale Öffnung auch zahlreiche Fragen auf, von Besitz und Besitznahme, von gewollter und ungewollter Nutzung durch bekannte Personen und durch Fremde.
Beispielhaft erfolgt eine choreografierte Inbesitznahme durch eine Tanzperformance. Diese künstlerische Maßnahme ist zugleich eine Einladung, sich auf die neue bauliche Situation einzulassen und sie zu nutzen. Der Eingriff in ein bestehendes Objekt ist zum einen eine Rückführung in die Zeit der Errichtung, zugleich aber auch wie ein Druck auf die Fast Forward-Taste einer Fernbedienung: Das Ende des Objektes wird ein Stück weit sichtbar; Vergangenheit und Zukunft im Jetzt.
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