
Eine Weinviertler Oper ?
Der Jurist und Musiker Julius Bittner (1874-1939) z�hlte zu Beginn des 20. Jh. neben Gustav Mahler und Wilhelm Kienzl zu den bedeutendsten �sterreichischen Komponisten. Das OEuvre seines umfangreichen, �berwiegend sp�tromantischen Werkes reicht von neun aufgef�hrten Opern bis zu Kammermusik und Liedern.
Bereits zwischen 1905 und 1908, als Bittner Richter am Bezirksgericht Wolkersdorf war und am Kirchenplatz Nr. 4 wohnte, schuf er seine wichtigste Oper: �Der Musikant� (Libretto und Musik von Bittner) schildert im Kernthema das Ringen des K�nstlers um das Wesen der Musik, im Besonderen aber um das �deutsche Lied�, welches die spannende Handlung einer turbulenten Beziehung zwischen Figuren wie dem K�nstler, der S�ngerin, der Muse und Aristokraten vorantreibt.
1910 wurde das Werk an der Wiener Hofoper, der heutigen Staatsoper, unter Bruno Walter uraufgef�hrt. Die Einzigartigkeit des Werkes und die spezielle Weinviertler Note liegen darin, dass Bittner Menschen, die er am Wolkersdorfer Wirtshaus-Stammtisch traf, samt dem damaligen B�rgermeister ins Werk einbaute, als Figuren und auch mit ihrer Sprache. Ihnen und ihren urigen Weinviertler Ausspr�chen wurde auf diese Weise ein besonderes musikalisches Denkmal gesetzt. Anschlie�end an B�hnen in �sterreich und Deutschland mehrmals inszeniert, geriet das Werk nach 1936 in Vergessenheit. Die letzte konzertante Wiederauff�hrung fand 1985 an der Wiener Volksoper statt.
Die Oper wurde zuf�llig 2007 bei der Recherche nach der Bedeutung einer unkorrekten Wolkersdorfer Gedenktafel-Inschrift wiederentdeckt.
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