Ein Löwe für Poysdorf

Kann ein Kleingetier, eine Wanze, ein Wurm oder eine Laus ein Drehmoment bewirken? Ein Drehmoment ist umso höher, je größer der Drehkörper, die Masse und die Geschwindigkeit sind. Bei oben angeführten Lebewesen kann man kaum von großer Masse, Körper, auch nicht von hoher Geschwindigkeit sprechen.

Und dennoch: Ein gefräßiges kleines Tier schaffte es im 19. Jhdt., einen Drehmoment zu bewirken; einen – genau genommen -negativen. Die Reblaus, die aus Amerika „importiert“ wurde, befiel und vernichtete beinahe alle Weinbestände Europas und brachte einen blühenden Wirtschaftszweig fast zum Erliegen. Zahlreiche Weinerzeuger standen vor dem Ruin. Das winzige Tierchen hat den seit Jahrhunderten erprobten Alltag gestoppt – ein negatives Drehmoment!

Gott sei Dank, konnte die Reblaus zurückgedrängt werden und so blieb uns der Genuss des Weines erhalten. Die Zeit jedoch hat die Wahrnehmung der Reblaus verändert. Gerade im Weinviertel ist sie heute ein Synonym für den Weingenuss, die Gemütlichkeit, die Heiterkeit und wird zudem auch noch liebevoll besungen. Was der Markuslöwe für Venedig, ist die Reblaus für Poysdorf!

In diesem humoristischen Sinne präsentieren wir „REBLAUS + CO“ mit Blick auf vergangene Jahre aber nicht bessere Zeiten in der Gegenwart, in der das eine oder andere Kleingetier noch immer Zukunft hat. Es zirpt der Musikverein Poysdorf und Umgebung mit dem Musikverein Staatz und Umgebung unterstützt durch eine Sologeige und ein Akkordeon, nicht unerheblich beeinflusst durch den Komponisten Helmut Maurberger, mit juckenden Texten von Wolfgang Felix. Musikalische Leitung: Richard Jauk.