Quer durchs Land und noch viel weiter - eine musikalisch-literarische Reise
Der Dichter Theodor Kramer (1897-1958) ist ein Kind des Weinviertels, geboren als Sohn des Gemeindearztes von Niederhollabrunn. In den Sommern der 1920er Jahre geht Kramer Jahr für Jahr auf Wanderschaft, durchstreift das Land und bringt seine Eindrücke in Versen zu Papier. Die lehmigen Hügel des Weinviertels, die endlosen Felder, die Donauauen, der Bisamberg - sie alle sind Themen seiner Gedichte. Und natürlich auch die Menschen, denen er begegnet. Kramer ist ein erdiger Dichter, tief verwurzelt in seiner Heimat.
Ein genauer Beobachter und den Menschen zugetan. Er ist unglaublich fleißig und bald auch sehr berühmt. Kramer wird zu einem der wichtigsten Lyriker der deutschen Sprache. Aber er kann den Erfolg nicht lange genießen. 1938 darf der „Jude Kramer“ nicht mehr Dichter sein. Im Juli 1939 flüchtet er - spät, im letzten Augenblick - nach England. An dieser Entwurzelung leidet er bis zu seinem Tod. Die Bilder der Heimat trägt er im Herzen. In Österreich aber verblasst sein Bild zusehends, das ist ihm bewusst.
In einem Gedicht fragt er: „Wer noch kennt mich in Österreich?“ Siebzig Jahre nach Theodor Kramers Flucht gibt es Gelegenheit zur Begegnung mit dem Dichter. Ein Theodor-Kramer-Abend am Fuße des Bisambergs. In einer Collage aus Texten und Musik zeigt „Holunders Literaturwerkstatt“ ein buntes, lebendiges Bild vom Leben und Werk des Dichters.
Erzählt wird die Biographie, die Geschichte der Zeit, dazwischen die Gedichte. Ein Abend der besinnlich wird und dennoch heiter. Ein Abend für Theodor Kramer.
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