AUCH FRANK ZAPPA LIEBTE POLKA
AUSVERKAUFT!
Nicht das bayrische Humtata ist das Rückgrat der ländlichen Blasmusik im Industrieviertel, sondern die böhmische Polka. Sie zeichnet sich aus durch einen stringenten Aufbau, einen klaren Rhythmus und s(ch)wingende Melodien. Singende Trompeten, ein sattes Euphonium. Und dazu die Klarinetten: Zurückgelehnte Seligkeit, kein Gedanke an musikalische Erneuerung, wenn das Hergebrachte so klingt.
Eine solche Kapelle geht in kleiner Besetzung in Hainburg an Bord der "MS Žilina", um gemeinsam mit dem Publikum die Grenzen des Industrieviertels und die ihres musikalischen Genres zu überschreiten. Zuerst, auf der Fahrt nach Bratislava, erklingen traditionelle Polkamelodien, interpretiert von diesem extrem spielfreudigen Bläserhaufen.
Während die Teilnehmer dieser Grenzüberschreitung die Altstadt von Bratislava erkunden, vollzieht die Polkakapelle eine Wandlung. Es bleibt ein kleiner Bläserrest (zwei Trompeten, ein Euphonium), dazu aber werden Bass, Gitarre und Schlagwerk in Stellung gebracht.
Auf der Rückfahrt spielt Polka Streng ein Set direkt an der Grenze zwischen den Staaten – und zwischen den Genres. Während die Blechfraktion schon zurück in Österreich ist (in Fahrtrichtung links), steht die Rockabteilung noch symbolisch in der Fremde. Polka’n’Roll eben, oder: Der Beweis, dass sich die Polka auch in den musikalischen Welten von AC/DC bis Frank Zappa durchsetzen kann.
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