Was ist (uns) Wein, was ist (uns) Brot?
Die Symbolik von Brot und Wein ist eine der bedeutendsten und meistreflektierten Bildnisse im Christentum. Auch für Künstler und Literaten gilt „Brot und Wein“ als zentrale Chiffre für eine mögliche Beziehung zum Göttlichen und für einen verlorenen Welt-Zusammenhang. Brot und Wein sowie der Austragungsort, der Tisch, eignen sich aber auch um Kernelemente des Lebens zu beschreiben.
Das so fruchbare Weinviertel, wo Korn und Trauben wachsen, ist ein guter Ort, um das Bild von Brot und Wein in den Mittelpunkt zu stellen und von unterschiedlichen Seiten zu betrachten. Wir tischen in vier Weinviertler Haushalten Brot und Wein auf. Das klingt banal, ist es aber nicht. Denn Bekannte, Nachbarn und auskunftsfreudige Experten (Künstler, Hausfrauen und -männer, Philosophen, Arbeitnehmer,…) werden sich die Seelen aus den wohlstandsgesättigten Leibern diskutieren, frei nach dem Motto: “Die Vergänglichkeit fängt heute an, denken wir (nicht) an morgen!“
Brot steht dabei für die Mühen des täglichen Lebens, für Arbeit, für soziale Gerechtigkeit. Wein symbolisiert das Mehr im Leben, die Spiritualität, die Brücke zur Transzendenz. Dabei wollen wir an festgefahrenen Sichtweisen solange drehen, bis sie uns eine neue Auskunft über Sinn und Zusammenhang von Brot und Wein liefern. Der Rahmen: Ein liturgischer Akt am Beginn, ein Fest als Abschluss. Bei einem morgendlichen Gottesdienst werden dieselben Fragen auf den Tisch gelegt wie beim abschließenden großen Mahl, umspielt von Musik, Literatur und Bildender Kunst.
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