Wenn der Wind zum Bildhauer wird
Erosion lässt Landschaftsformen entstehen und schleift scharfkantiges Gestein zu Kieseln ab. Wind und Sonne setzen permanent gestaltende Momente in Gang. Diese Vorgänge in der Natur fördern für das menschliche Empfinden meist sehr ästhetische Formwelten zu Tage.
Ein Rhythmus mit dynamisch-rhythmischer Linienführung schreibt sich in jede Art von Landschaft ein und transformiert sie, der bewegenden Dynamik von Wind und Wasser folgend. Eine Installation macht sich die Energie des Windes zu Nutze, um mit ihrer Hilfe einen skulpturalen Prozess in Gang zu halten. Durch die Drehbewegungen eines Windrotors und von daran befestigten speziellen Stahlseilen wird - ganz im klassisch bildhauerischen Sinn durch Abkratzen, Abtragen von Materialen - die Energie des Windes transformiert.
Die Anordnung verwandelt die Verformungskraft des Windes in zielgerichtetes Gestalten. Durch den Erosionsprozess wird der Stein mehr und mehr in vom Winde verwehtes Sediment verwandelt, der Raum im Inneren des Steines wächst an, aus dem Steinblock entsteht eine stetig fragiler und leichter werdende Skulptur. Es ist nicht damit zu rechnen, dass eine gleichmäßige geometrische Form, etwa ein Rotationsellipsoid entsteht; durch Schwingungs- und Reibungsresonanzen sowie unterschiedliche Windstärken wird sich eine rhythmisch strukturierte Formenlandschaft als Abbild unterschiedlicher Windstärken in den Stein einschreiben. Der Prozess wird nach einer Laufzeit von vier Jahren beendet.
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