EINE MUSIKALISCHE CHAOSTHEORIE
Die (klassische) Musik ist von einer strengen Ordnung bestimmt. Fünf Notenlinien fixieren und begrenzen diese Welt. Dazu gibt es noch Sitzordnungen, Kleider- und Verhaltensregeln für das Orchester und auch das Publikum sowie genau abgezirkelte Marketing-Strategien von Musikproduzenten und Veranstaltern, einen streng genormten Umgang mit den Medien und den (faktischen oder angenommenen) Wunsch der Zuhörer nach gewohnten Hörerlebnissen.
Bei diesem Konzert werden Musiker und Sänger, aber auch Menschen, die sich für unmusikalisch halten, dazu eingeladen, an einem gemeinsamen Ursprungs-Erlebnis von Musik teilzunehmen. Musik ohne Regeln und Noten ist für viele Musiker, speziell in der Klassik, undenkbar oder nicht umsetzbar. Die Kunst der Improvisation durchbricht solche Grenzen. Sie erfordert Mut und hilft zugleich, alte Strukturen zu verlassen, Freiräume zu entdecken und die ganze Bandbreite der eigenen Kreativität zu entfalten.
Gemeinsames Improvisieren weckt die Freude am freien Spiel. Und auch für die Zuhörer wird es spannend: Wie in aller Welt wird das klingen? Walter Baco verwendet als Komponist kaum je Notenpapier. Er meint, jeder sollte lernen, sich spontan musikalisch auszudrücken. Baco präsentiert als dirigierender non-playing captain Improvisations-Konzerte, die zwischen System und Chaos, zwischen Ordnung und Freiheit pendeln, und verspricht, sich um ein anspruchsvolles Konzert-Erlebnis ebenso zu kümmern wie um den Spaß für Musiker und Publikum.
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