Auch so kann ein Kirtag sein
Der Kirtag hatte in den Dörfern eine wichtige soziale und kulturelle Funktion. Er war Treffpunkt, Spielplatz, Heiratsmarkt und auch ein Markt für Produkte, Nachrichten, Ideen und Kuriositäten. Heute hat er seine Bedeutung fast völlig verloren.
Der Medienkirtag versucht eine Kombina-tion der beiden Gesellschaftsphänomene Kirtag und Medien. An Marktständen im Regierungsviertel werden Medieninstallationen präsentiert, die gemeinsam mit Studierenden konzipiert, programmiert und umgesetzt werden. Sie bilden einen temporären Kommunikations- und Marktplatz.
Ein hohes Maß an Interaktivität bindet die Besucher ins Geschehen ein und ermöglicht einen spielerischen Umgang mit digitalen Transformationen von audio visuellen Ereignissen. Mögliche Hemmschwellen im Umgang mit Medienkunst werden durch Art und Gestaltung der Installationen aufgehoben. Ein spielerisch-verspielter Zugang steht dabei im Vordergrund.
So kann beim Digitalen Spiegelkabinett das eigene Spiegelbild am Bildschirm durch Stimmäußerungen und Bewegungen verformt werden, bei Rap It werden in ein Mikrofon gesprochene Worte automatisch zu Drum-Beats synchronisiert, mit dem Sound-Painter lassen sich Klänge malen und beim Unsichtbaren Labyrinth werden Geräusche und Alarmsignale ausgelöst, wenn man vom richtigen Weg abkommt.
Begleitend werden mehrere Fotozyklen erarbeitet, die auf klassische Kirtagssituationen Bezug nehmen. Die Bilder werden digital transformiert und abstrahiert und erfahren so eine neue mediale Wirklichkeit.
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