EINE ENTDECKUNG UND IHRE FOLGEN
Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus wird von 13-jährigen Schülern szenisch bearbeitet und mit Marionetten aufgeführt. Das Projekt ist interdisziplinär und umfasst eine Reihe von Fachbereichen.
Im Geschichteunterricht werden die vier Fahrten von Kolumbus samt ihrer Finanzierung behandelt. Diese Informationen bilden die Grundlage für das Marionettentheater. Im Zentrum steht die konfliktbeladene Begegnung der spanischen Kultur mit den Kulturen der Ureinwohner Amerikas.
In Handarbeiten und in Werkerziehung werden Marionetten geschnitzt und die Kostüme hergestellt. Die Schüler prägen dabei die Gestalt und damit auch den Charakter der Puppen. Im Deutschunterricht wurden die Texte bearbeitet und einstudiert. Lieder in spanischer und englischer Sprache und südamerikanische Rhythmen werden im Musikunterricht einstudiert.
Die Schüler überschreiten zeitliche und geografische Grenzen. Die beginnende Pubertät ist auch eine Entdeckerzeit, geprägt von oft schmerzhafter Selbstfindung. Die Marionetten dienen als Medium für diesen Individualisierungsprozess. Die Schüler setzen sich weiters mit den Zugeständnissen auseinander, die Kolumbus zugunsten der Finanzierung seines Projektes machen musste – mit verheerenden Folgen für die indigenen Völker. Im karibischen Raum lebten vor Kolumbus rund 15 Millionen Menschen. 50 Jahre galten sie als ausgestorben. Ein unbeachteter Völkermord.
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