Kalmücken sind keine Insekten
Eine verbreitete Theorie besagt, dass der Kalmuck ursprünglich von Donautreidlern als Pferdedecken in unsere Gegend gebracht wurde. Diese spezielle Verarbeitung von Reißwolle wurde von den Kalmücken gelernt und für Weinhauer (braun, Hirschhornknöpfe), Schiffer (braun, Perlmuttknöpfe), Waldarbeiter (grün) und Fleischhauer (blau) als besonders strapazierfähige und wetterfeste Kleidung adaptiert, besonders auch geeignet für Landstriche mit ständig wehendem Wind.
Auf der Suche nach den Ursprüngen des Kalmuck reist der bildende Künstler Christian Gmeiner mit Freunden nach Kalmückien, dem einzigen mehrheitlich buddhistischen Land in Europa, um die Menschen um aktuelle Botschaften für die österreichischen Kalmuckliebhaber zu bitten. Diese Texte werden übersetzt und bei der Eröffnung in Form einer Ausstellung präsentiert. Die gesamte Aktion wird filmisch und fotografisch dokumentiert.
Teil des Projekts ist es auch, nach traditionellen Stoffen und heutiger Kleidung der Kalmücken zu forschen, deren gegenwärtige Lebensweise zu dokumentieren sowie ihre Sicht auf die zentraleuropäische Lebensart zu vermitteln.
Obwohl das Land weder landwirtschaftlich noch industriell intensiv genutzt wurde, entsteht dort derzeit die erste größere Wüstenfläche in Europa; möglicherweise ein Ergebnis des beginnenden Klimawandels. Die Dokumentation dieser Entwicklung ist ebenfalls Teil des Projekts. Die Entstehung einer Wüste in Europa – das kann schon nachdenklich stimmen.
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