VOM SCHMELZEN EINST UNÜBERWINDBAR GEGLAUBTER HÜRDEN
Mönichkirchen ist heute ein Grenzort zur Steiermark; Gefahrenpotenzial und ein Grenzproblem wird hier zu Recht niemand vermuten. Während der Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch führte die Zonengrenze zwischen den sowjetisch und den britisch besetzten Gebieten mitten durch den Ort. Vor allem in den ersten Jahren der Besatzung war der Übertritt einer Demarkationsgrenze der sowjetischen Zone mit Schwierigkeiten und Gefahren verbunden.
In einem Block aus Eis sind zwei Fahnen und Stacheldraht eingefroren. Mittels eines Flammenwerfers wird der Block zum Schmelzen gebracht; während des Schmelzprozesses werden darauf Bilder aus begrenzenden Lebenssituationen wie z. B. Gefangenschaft projiziert. Anfangs ist der Eisblock noch weiß, er wird jedoch immer durchsichtiger; die Bilder beginnen sich darin zu spiegeln. Fahnen und Stacheldraht werden sichtbar, treten hervor und fallen schließlich zu Boden. Der Eisblock wird immer mehr vom amorphen Brocken zur durchscheinenden Skulptur. Die Aktion wird gefilmt und auf eine Leinwand aus Papier projiziert.
Das Projekt thematisiert die Auflösung von politischen und geografischen Grenzen in den letzten Jahrzehnten. Dem Projektbetreiber ist es wichtig, dass im Zuge dieser Befreiungsereignisse die Grenzen von Moral, Ethik und Menschlichkeit nicht ebenfalls verschwinden.
Die Installation wird begleitet von musikalischen Interventionen und findet ihren Abschluss in einer Percussion-Session.
|