Geschichten als Handelsware
Zehn Tage lang, vom 3. bis 12. Juli, durchstreifen drei WortschafterInnen das Mostviertel und lesen Geschichten der Landschaft auf. Sie sammeln nicht große historische Ereignisse, sondern kleine Erinnerungen, die mit der Landschaft verknüpft sind. Daraus entsteht eine Landkarte des Erzählens.
Die WortschafterInnen brechen von Gresten, Purgstall und Scheibbs auf, durchwegs Stationen früherer Handelsbeziehungen des Mostviertels mit dem steirischen Erzberg. Nicht nur mit Eisen, Proviant und Most wurde gehandelt, auch Nachrichten, Anekdoten und Geschichten wurden verbreitet.
Das Spiel vom Tauschen und Erzählen greift diese Tradition des Austausches von Waren und Informationen auf, um die Netzwerke im Mostviertel sichtbar zu machen. Die WortschafterInnen bieten an, Botengänge in die Umgebung zu erledigen. Als Lohn fordern sie Geschichten und Erlebnisse, welche die AuftraggeberInnen mit Orten und Landmarken in ihrem Lebensumfeld verbinden.
Am Zielort angelangt, lassen sie sich mit weiteren Aufträgen zum nächsten Punkt in der Landschaft schicken und lesen dabei unterwegs weitere erzählerische Fundstücke auf. Die gesammelten Geschichten werden verdichtet und in einem Weblog ver- öffentlicht (www.wortschaften.at). Die Routen werden auf einer Landkarte im Weblog sichtbar gemacht und täglich aktualisiert. Die Abschlusspräsentation des Projektes findet in der Kulturschmiede Gresten statt.
Das Projekt ist eine Aktion des AutorInnenkonglomerats „Literatur an anderen Orten“. Die Gruppe beschäftigt sich mit Texten, die der Landschaft eingeschrieben sind, und legt sie frei.
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