VON DER ERTRÄGLICHEN LEICHTIGKEIT DES SEINS En gros: Drei Objektkünstler zeigen kinetische Objekte – teils indoor, teils outdoor. Zwei „Kunstinseln“ machen Wind am Hauptplatz Heidenreichstein, die Auslagen rund um das Zentrum bespielen ruhe.los fünfzig wundersame kleine Maschinen. En detail: Nach der Überführung eines Wackelsteins ins fast benachbarte Herrnbaumgarten (Weinviertel) im Rahmen des letzten Viertelfestivals macht das Objekt „sailing stones“ den Steinschwund mehr als wett. Durch die aufeinander abgestimmte Gewichtung von Segeln und Steinen auf einer Lagerwelle genügt der leiseste Windstoß, um die Steine in schwebende Position zu wehen – ein faszinierendes Kräftespiel zwischen Gravitation und Fliehkraft. Schwebestein statt Wackelstein. Das Land-art-Objekt „WINDra-di-um!“ ist eine grazile Installation, deren verspieltem Reiz man sich schwer entziehen kann. Unzählige fein ausbalancierte Windräder drehen sich, dem Zufall folgend, beim zartesten Lufthauch. Bei stürmischen Windverhältnissen rotieren die Windräder unwirsch surrend um die eigene Achse. Fünfzig „Fensterklopfer und Ladenhüter“ buhlen unermüdlich um die geschätzte Aufmerksamkeit des Betrachters. Aus Hüten schlagen Flügel und Herzen, Wendefedern ziehen elegant ruhige Bahnen, Karbon-Ticker klopfen unentwegt geheime Botschaften auf Papier. Alles hat Leichtigkeit und feinen Humor und entlarvt, stets am Rande des Scheiterns stehend, das wahre Gesicht des heute allgegenwärtigen Anspruchs auf Perfektion: seine traurige, seelenlose Unmenschlichkeit.
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