Eröffnung
Diskussion, Foto, Film, Video, Multimedia, Geschichte, Literatur, Vortrag, Wissenschaft
VERDÄCHTIG
EINE SPURENSUCHE - DROSENDORF
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SPARTENÜBERGREIFENDES KUNSTSYMPOSIUM
Diskussion, Film, Geschichte, Literatur, Vortrag
PROJEKT: Waldviertel Akademie
PROJEKTLEITUNG: Mag. Niklas Perzi
ZIELGRUPPE: Geeignet für alle, die sich mit grundlegenden gesellschaftlichen Fragen auseinander setzen wollen
ORT: Gasthaus Failler in Drosendorf. Abendfilm um 21:30 eventuell bei Schönwetter auf der Freilichtbühne am Thayaufer in Drosendorf
AUFFÜHRUNGSTAGE, -ZEITEN UND PROGRAMMABLAUF: Sa 8. Juli: 10 Uhr Eröffnung und Begrüßung 10.30 Uhr Filmfrühstück: Erste Folge Derrick: Der Waldweg (D, 1974), Letzte Folge Derrick: Das Abschiedsgeschenk (D, 1998) 12.30 Uhr Mittagspause 13.30 Uhr Referate zum Thema „Wie verdächtig sind wir alle?“: Mag. Erich Möchel (ORF - FutureZONE), HR Dr. Franz Prucher (NÖ Sicherheitschef)*, Univ. Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter (Strafrecht), Anschließend Diskussion: Moderator Dr. Gerhard Grubeck 16.30 Uhr Pause 17 Uhr Spielfilm „Der Winter“ (Ö, 2005) von Wolfgang Brandstetter jun. und anschließend Diskussion mit dem Regisseur 19 Uhr Literatur: Gerhard Grubeck liest aus seinem Theaterstück „Verdächtig“, Referat Univ. Prof. Dr. Roland Girtler zum Thema „Randgruppen, Minderheiten und Verdächtige“ 21.30 Uhr Abendfilm: „Grbavica“ (Bosnien, 2006), Regie: Jasmila Zbanic, Gewinner des Goldenen Bären bei der Berlinale 2006
KARTEN UND INFO: Eintritt: Tageskarte € 10,–; Halbtageskarte € 6,– Karten und Info: 02842/537 37 E-Mail-Adresse
www.waldviertelakademie.at |
ANGST ESSEN SEELE AUF Die aufgeklärte westliche Gesellschaft ist eine des Verdachtes. Verdächtig sind dabei immer die anderen, jene, die gekommen sind, um uns, die wir es uns im Abstelleck des „Endes der Geschichte“ (Francis Fukuyama) gemütlich gemacht haben, aus unserer gepflegten Ruhe zu bringen: Migranten, Ausländer, Wirtschaftsflüchtlinge, Sozialschmarotzer, Nichtstuer und Vielleister, Menschen aus den ehemaligen Ostblockstaaten, alles und alle, die nicht unseren Normen und Vorstellungen entsprechen. Damit dieser Generalverdacht aufrechterhalten werden kann, muss die Zahl der Verdächtigen möglichst groß sein, bis zuletzt als kleinster gemeinsamer Nenner nur mehr das eigene Ich überbleibt. Das sitzt dann, unendlich einsam, verdächtig ruhig und voll von unendlicher Sehnsucht nach und voll unendlicher Angst vor dem anderen, in seinem vollklimatisierten Büro oder in einer vollabgesicherten Wohnung. Die private Verdächtigung spiegelt sich in unserer Angstgesellschaft bis weit hinein in die Sphären von Politik und Verwaltung wider: Anti-Terrorgesetze, geheimdienstliche Ermittlungen, Videoüberwachung, Lausch- und Spähangriff, genetische und sonstige Fingerabdrücke. Politik, Wahlkampf, Medien und Bürger sind beherrscht vom Thema „innere Sicherheit“. Verdächtig. Oder nur verdächtig ruhig geworden? Im Rahmen eines eintägigen Symposiums wechseln themenbezogene Diskussionsrunden, Autorenlesungen und Filmvorführungen einander ab. Der Tag wird in einem Video dokumentiert. Verdächtig?
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