EINEN ORT DER RUHE ENTDECKEN Ein besonderer Ort wird zugänglich gemacht, ein Ort mit einer durchaus eigenen und wechselvollen Geschichte, der sich heute nach außen hin abschließt und verborgen hält, dies jedoch in einer Art und Weise, die vermuten lässt, er würde auf eine Neuentdeckung warten. Eine ehemalige Sand- und Schottergrube ist vor Jahren in Entsprechung eines Behördenbescheides „saniert“ worden. Was ursprünglich von Menschenhand geschaffen und durch die „Sanierung“ zerstört wurde, ist heute dem Zugriff der Natur überlassen. Sie war davor lange Zeit hindurch ein Naturrefugium, ein Ort der Stille und der Verinnerlichung. Sie war wie eine Bühne, auf der Licht und Schatten wechselweise auftreten konnten, eine Bühne für jeden Betrachter, dessen Blicke Schritt für Schritt die Gezeiten der Erdgeschichte erkundeten oder bloß diesen archaischen Landschaftsraum erspüren wollten. Ein Horch- und Schauplatz wird an diesem Ort geschaffen, ein Verweilpunkt für all jene Menschen, die bisweilen innehalten und über den stillen Dialog mit der Natur sich selbst näher kommen und neu erfahren wollen. Das Projekt hat neben dem künstlerischen auch einen therapeutischen Ansatz, es versteht sich als eine deutliche und akzentuierte Antwort auf die krank machende, unerbittliche Beschleunigung und Lautheit unserer Zeit, die uns Menschen hineinkatapultiert in eine fragwürdige Zukunft. Es ist eine Einladung an all jene, die sich Offenheit, Empfindsamkeit, Neugier und Geduld gegenüber den langfristigen beharrlichen Prozessen der Natur bewahrt haben oder diese Qualität wieder neu entdecken wollen.
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