LAND WIRKT Ein japanischer Dirigent berichtete kürzlich, dass er erst nach einem Besuch in Österreich die Vögel in einem Stück von Haydn wirklich zwitschern hörte, weil er sie real erfahren hatte. Haydns Noten beschrieben österreichische Vögel. Hätte er am Amazonas gewirkt, wären seine Töne höchstwahrscheinlich ganz andere geworden. Landschaften bestimmen bzw. inspirieren zu Farben, Formen und Tönen. Sie prägen Kulturen und sind im einzelnen Werk wiederzuerkennen. Der Titel ICH SEHE LAND steht für verschiedene, dennoch zusammenhängende Aspekte der Veranstaltung. Zunächst einmal spricht er aus, was sowohl den Besuchern als auch den Mitwirkenden real passiert, schon wenn sie sich auf den Weg zur Veranstaltung machen: Sie sehen Land. Damit ist klar, dass der die Ausstellung den Ort des Geschehens in den Mittelpunkt stellt. Sachlich, aber auch inhaltlich. Land löst vieles aus. Aber Land bietet auch genügend Platz, um damit umzugehen. Das Projekt ICH SEHE LAND wird so ideale Plattform für Kulturschaffende und Kulturgenießer aus unterschiedlichen Bereichen, die sich eher selten begegnen: Dichter, Maler und Musiker. Dabei werden vorzugsweise Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die sich auf dem Weg befinden. Solche, die noch mitten im kreativen Prozess stecken, die nicht unbedingt fertig bzw. vollkommen sind, aber Land sehen. Und das mit der ganzen Freude von Menschen, die lange gerudert haben, um dort hinzukommen. Insofern bietet die Veranstaltung „Ich sehe Land“ bei aller Modernität wieder etwas klassisch Ländliches: Der Ort Mayerhof wirkt im Sinne einer eintägigen Pacht. Mitwirkende wie Genießende kommen in den Fruchtgenuss.
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