DER (ALB)TRAUM VOM GELOBTEN LAND Im Oktober 2005 stürmen hunderte Afrikaner den Zaun bei Melilla, der Europa von Afrika trennt. Einige erreichen das gelobte Land, andere werden gefasst, in die Wüste transportiert, erschossen. Mehr als 6000 Menschen sterben in den letzten zehn Jahren beim Versuch, in EUROPA eine menschenwürdige EXISTENZ zu finden. Meist verhökern diese Leute das Hab & Gut ganzer Familien-Clans, um die Schlepper zu bezahlen. Zurück können sie nicht. Sie müssen ihr Ziel erreichen. Dafür nehmen sie sehr viel in Kauf. Sie besteigen ein kleines Boot oder einen Container. Sie gehen nächtelang zu Fuß. Durchqueren die Sahara. Setzen sich extremer Hitze, extremer Kälte aus. Klettern über einen Zaun. Haben sie Erfolg, heißt das noch lange nicht, dass damit eine neue Existenz möglich wird. Ausgangspunkt der Musikperformance RADDAR sind die REISEBERICHTE dreier Imigranten, die aus verschiedenen Teilen der Welt aufgebrochen und im Waldviertel gelandet sind. Eine Odyssee quer durch Kontinente, BürokratieDschungel und überfüllte Warteräume. Ein Radar tastet über Geschichten und Erfahrungen, Träume und Gefühle und projiziert sie auf die Bühne. Zugleich zeigen uns Film & Musik die Landschaft und den Klang des Waldviertels. Das Radar tastet aber auch die Gesichter und Blicke der Ortsansässigen ab. Und diese Blicke zeugen durchwegs von Angst und Misstrauen. Sie sind distanziert, abweisend und gänzlich ohne „die Wärme der Gastfreundschaft“. RADDAR präsentiert das Ergebnis dieser ABTASTUNG: ein „Mobile für Schlagzeug, Stimmen & Suchscheinwerfer“ mit Filmen und Musik, einer Bühnenperformance und einem Hörspiel.
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