ALS DIE BILDER LAUFEN LERNTEN Als eines der ersten Kinos im Land nahm das Lichtspielhaus Eggenburg 1917 seinen Betrieb auf; ein früher Bau des Architekten Clemens Holzmeister. Anfang der 80er-Jahre musste es aufgeben. Für das Projekt wird die Geschichte dieses Juwels neoklassizistischer Baukunst neu erforscht. Die Kuratoren machen sich auf die Suche nach den Zeugen der cinematografischen Vergangenheit des Waldviertels: Alte Kinoplakate, Filmprogramme und Wochenschauen erlauben einen nostalgisch-wehmütigen Blick zurück. Die Entwicklung des Kinos wird durch historische Filmbeispiele dargestellt, präsentiert mit modernen Kameras, aber auch mit „antiken“ Vorführgeräten. Die noch bestehende Vorführkabine des Eggenburger Lichtspieltheaters erlaubt einen Blick hinter die Kulissen des Kinos. Und welche Filme wurden in unserer Region gedreht? Das Waldviertel diente oft als Filmkulisse. Um nur einige zu nennen: „Der Bockerer“ und die Polt-Filme machten Station in Eggenburg, die internationale Produktion „Die Rückkehr des Tanzlehrers“ entstand im Waldviertel, ebenso der poetischversponnene Film „Drei Herren“ mit Ottfried Fischer, Karl Merkatz und Karl Markovics. Der international erfolgreiche Filmemacher Ulrich Seidl hat hier seine Wurzeln. Im Rahmen der 10. Mondscheinkino Eggenburg-Saison kommen Filmemacher und Kinobetreiber vor der einzigartigen Kulisse der mittelalterlichen Stadtmauern in Diskussionen zu Wort: Sommerkinos – gehasste Konkurrenz oder Quelle für neues Publikum? Verkommt das Kino durch per Satellit eingespielte Filme zum übergroßen Fernseher? Kinder können beim Workshop „Wir drehen einen Film“ die Faszination Film kennen lernen.
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